Dani Gebert. Autor
Historische Geschichten aus der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Die Geschichte der Schweiz

- Kanton  Schwyz - 

Wappen Kanton Schwyz

Das Wappen des Kantons Schwyz stellt ein weisses Kreuz im rechten Obereck auf rotem Grund dar.

 

Das Landesbanner des Standes Schwyz war im Mittelalter ein bildloses, rotes Tuch. Lange Zeit glaubte man, das Rot der Schwyzer Fahne symbolisiere die Treue zum Reich, oder stehe für die Blutfahne (Blutgerichtsbarkeit), was bedeutete, dass das Land Schwyz selber über das Blut (Strafen mit Verstümmelungen oder mit dem Tode) richten konnte. Der Historiker Gy Marchal weist darauf hin, dass die rote Reichsfahne um 1300 noch wenig gebräuchlich war. Das Rot des Banners ist vielmehr eine Anlehnung an das von Christus für die Menschen vergossene Blut zu sehen.

 

Über die Verleihung der Roten Fahne rankt sich die Legende, dass die Schwyzer, zusammen mit Uri und Unterwalden, einen siegreichen Romzug im Jahre 825 vollbrachten und den Papst gegen die heidnischen Sarazenen verteidigte.

 

Das älteste erhaltene Banner ist die Morgartenfahne von 1315. Ebenfalls rot und bildlos sind die Fahnen, von den beiden Schlachten bei Laupen 1339 und bei Sempach 1386.

 

Auch das sogenannte Arma-Christi-Eckquartier steht in Zusammenhang mit der spätmittelalterlichen Volksfrömmigkeit. Dabei handelt es sich um die Darstellung des gekreuzigten Christus mit den Marterwerkzeugen Arma Christi (Kreuz, Dornenkrone, Hammer, Kreuznägel, Lanze, Schwamm, Schweisstuch, etc.) in der oberen Ecke des Banners.

 

Über das Arma-Christi-Eckquartier gibt es folgenden Mythos:

Anlässlich des Kriegszugs von König Rudolf I. von Habsburg, vollbrachten die Schwyzer gegen Besançon eine militärische Glanztat und verhalfen dem König somit zum Sieg. Als Dank habe ihnen der König persönlich das Arma-Christi-Eckquartier an das rote Banner geheftet. Das früheste schriftliche Zeugnis stammt aus Justingers „Berner Chronik“ von 1420 und bringt die Verleihung mit dem Besançon-Zug in Verbindung.

 

Das erste erhaltenen Eckquartier findet sich auf der Burgunderfahne (1474). Aus dieser Darstellung, entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte das kleine weisse Kreuz, das heute noch auf der Schwyzer Fahne zu sehen ist.

 

BILD: Wappen Kanton Schwyz

 

Bildquelle: Wikipedia

 

Textquelle: Buch „Bundesbrief Museum Schweiz“ S. 228 & 229 / Wikipedia

Meinradskapelle Einsiedeln

Der heilige Meinrad errichtete im Jahr 835 beim Kloster Einsiedeln seine Zelle, weil dort eine Wasserquelle sprudelte. Anlässlich der Renovation des Klosterplatzes und

der Arkaden wurde seine ursprüngliche Quelle wieder

zugänglich gemacht. Die Statue des heiligen Meinrad ist eine barocke Brunnenfigur, welche auf einer Säule stehend bis 2010 einen Brunnen innerhalb der Klostermauern zierte.

 

BILD: Meinradsquelle in den Arkaden vor dem Kloster Einsiedeln.

 

Bildquelle: D. Gebert

 

Textquelle: Infotafel Meinradsquelle Kloster Einsiedeln

Erste Reichsfreitheit für Schwyz 1240

Am 20. Dezember im Jahre 1240 erhalten die Landleute von Schwyz durch Kaiser Friedrich II. von Staufen (Hohenstaufen) das erste Mal einen Freiheitsbrief, auch Reichsfreiheit, Reichsunmittelbarkeit, oder Reichsprivileg genannt.

 

Als reichsfrei wurden im spätmittelalterlichen Heiligen Römischen Reich diejenigen Personen, Institutionen, Länder oder Städte bezeichnet, die keiner anderen Herrschaft unterstanden, sondern direkt und unmittelbar dem Kaiser untergeben waren. Diese Reichsprivilegien mussten bei jedem Königswechsel und sonstigen regelmässigen Abständen vom König oder Kaiser bestätigt werden.

 

Die Urkunde beginnt mit „Fredericus“, dem Namen des Kaisers Friedrich II. und ist mit dessen Siegel, des thronenden Kaisers versehen. Ausgestellt wurde die Urkunde vom Kaiser persönlich im italienischen Faenza, vermutlich als Dank für Söldnerdienste im Italienfeldzug, den die Schwyzer im Namen von Kaiser Friedrich II. von Staufen leisteten.

 

34 Jahre später, nach der Thronbesteigung des ersten habsburgischen Königs Rudolf von Habsburg, wurde am Hoftag zu Nürnberg im November 1274 der Freiheitsbrief der Schwyzer von 1240 für ungültig erklärt und somit reichsgesetzlich, generell und definitiv entwertet worden. Schwyz akzeptierte dieses Urteil nicht und hielt an der alten Reichsfreiheit fest.

 

Die Urkunde ist im Bundesbriefmuseum Schwyz aufbewahrt und ausgestellt.

 

Quellen: Wikipedia / «Rudolf von Habsburg und der Schwyzer Freiheitsbrief von 1240» Historischen Verein des Kanton Schwyz, Band 32, 1924

 

Bildquelle: Bundesbrief Archiv Schwyz

 

Kanton Ausserschwyz

Der Kanton Ausserschwyz, offiziell Kanton Schwyz äusseres Land, war 1831–1833 ein Halbkanton der Schweiz.


Im Jahr 1831 wollten die drei Ausserschwyzer Bezirke Vorderer Hof (die heutige Ortschaft Pfäffikon), March, Einsiedeln und der Bezirk Küssnacht sich im Rahmen der Regenerationsbewegung vom Kanton Schwyz abspalten, um einen eigenen Kanton zu bilden.


Hauptgrund war die politische Schlechterstellung gegenüber dem «altgefryten» Teil des Kantons und die Weigerung der konservativen Schwyzer, eine Verfassungsrevision im Sinn der liberalen Bewegung in Angriff zu nehmen.


Der verbliebene Halbkanton wurde Innerschwyz genannt. Dazu gehörte neben dem alten Landesteil auch der Hintere Hof, welcher der heutigen Gemeinde Wollerau entspricht.


Der Hauptort des Kantons Ausserschwyz war abwechselnd Lachen und Einsiedeln. Als Schwyz darauf am 31. Juli 1833 gewaltsam unter Oberst Theodor Ab-Yberg gegen Küssnacht vorging und den Bezirk besetzte, intervenierte die eidgenössische Tagsatzung militärisch in Schwyz und erzwang eine Einigung der Parteien.


Der sogenannte «Küssnachter Handel» wurde am 23. Oktober 1833 durch
die Einführung einer neuen Verfassung beendet, durch die volle politische Rechtsgleichheit im ganzen Kantonsgebiet gewährt wurde.


Erst 1848 vereinigte sich der Hintere Hof mit dem Vorderen Hof zum Bezirk Höfe.


BILD: Wappen von Kanton Ausserschwyz. Das Wappen ist eine Mischung von Schwyz und des Kanton Zürichs. Vor allem wegen der Nähe zum Zürichsee selber.


Bildquelle: Die Geschichte der Schweiz


Textquelle: Wikipedia


Das Siegel von Schwyz – Ein Symbol von Treue und Gemeinschaft
Wenn die frühen Bewohner von Schwyz im Mittelalter einen Bund schlossen oder wichtige Rechte verbrieften, taten sie dies unter dem Schutz eines bedeutungsvollen Symbols: dem Siegel von Schwyz. In einer Zeit, in der die Welt von persönlichen Treueschwüren und Handschlägen bestimmt war, war das Siegel ein sichtbares Zeichen von Verbindlichkeit, Gemeinschaft und Glauben. Sein Bildnis erzählt noch heute von der Haltung, mit der sich Schwyz seinen Platz in der Geschichte der Schweiz sicherte.


Der heilige Martin von Tours im Mittelpunkt
Das Siegel von Schwyz, das zwischen 1284 und 1365 auf Urkunden erscheint, zeigt den heiligen Sankt Martin von Tours. Er ist dargestellt als römischer Soldat, der – auf dem Boden stehend – mit seinem Schwert seinen Reitermantel teilt. Das abgeschnittene Ende hält ein auf der Erde kauernder Bettler in den Händen. Zu seinen Füßen liegen Krücken, Zeichen seiner Hilfsbedürftigkeit. Hinter Sankt Martin steht sein Pferd, über ihm ragt ein Zweig mit Laubblättern empor.

Die Umschrift des ersten bekannten Siegels lautet:
+ S’UNIVERSITATIS. IN. SWITES.*


Beim zweiten Siegel, das etwas später verwendet wurde, lautet sie:
+ S’UNIVERSITATIS * IN * SWITZ * (Bild)


Beide, von feinen Perl-Linien eingefasste Inschriften, bedeuten: «Siegel der Gemeinschaft von Schwyz».


Die Spuren des ersten und zweiten Siegels
Das erste Siegel begegnet uns auf bedeutenden Dokumenten: einer Urkunde der „Kilchen zu Schwitz“ vom 25. Dezember 1281 (nach damaliger Zeitrechnung der Beginn des neuen Jahres), auf einem Vergabungsbrief von April 1286 (wo es beschädigt ist), sowie auf Urkunden von 1294 und 1309 (Staatsarchiv Luzern).
Das bekannte Wachssiegel auf dem Bundesbrief von 1291 ging zwar zwischen 1330 und 1920 verloren, doch an anderen Urkunden hat sich das ursprüngliche Bildnis erhalten.

Ab etwa 1313 ist das zweite, leicht veränderte Siegel im Gebrauch. Es zeigt nahezu dieselbe Anordnung, lediglich der Ortsname wird von „Swites“ zu „Switz“ modernisiert. Dieses Siegel begleitete die Schwyzer noch lange: Es findet sich unter anderem auf dem Bundesbrief von 1351, als Zürich der Eidgenossenschaft beitrat. Auch später blieb es in Verwendung, obwohl neue Siegel entstanden. Eine kleine Episode aus den Jahren 1440 und 1443 erzählt, dass der Stempel wegen Beschädigung eine Zeit lang nicht eingesetzt werden konnte – in zwei Urkunden wird ausdrücklich vermerkt:

«Siegelt Gebresten des Landsiegels halb Ital Reding der Hauptmann im Veld».

Das zweite Siegel wurde repariert und wird bei feierlichen Gelegenheiten bis heute eingesetzt.


Weiterentwicklung und künstlerische Vollendung
Auch in späteren Jahrhunderten blieb die Darstellung von Sankt Martin zentral: Das dritte (1454) und vierte Siegel (1657) zeigen ihn in ähnlicher Weise.
Ein besonderes Kapitel schließt das Jahr 1729 auf: Der Schwyzer Medailleur Johann Carl Hedinger erschuf ein neues, kunstvolles Siegel. Es zeigt Sankt Martin auf dem Pferd, der dem Bettler die abgeschnittene Mantelhälfte reicht – ergänzt um den Schwyzer Schild mit dem charakteristischen Kreuzchen im heraldischen linken Obereck.

(Bild: Standesiegel von Schwyz, 1313)


Quellen:
• «Die Siegel der Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden», Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich, Band 9 (1853–1856)
• «Wappen und Fahnen der Schweiz», Louis Mühlemann, Bühler-Verlag AG, 1991

 
 
 
 
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